Die Pfadfindergruppe Ebreichsdorf trauert um ihren Gruppengründer Johann Koller

Veröffentlicht von Doris Federanko am

Johann Koller wurde in einfachsten Verhältnissen in Bad Vöslau als 2. Kind von 3 Geschwistern geboren.

Eine frühe Prägung seines Lebens stellte die heute nur schwer vorstellbare entbehrungsreiche Nachkriegszeit dar, zumal sie seine Familie besonders hart traf.

In dieser Zeit kam er mit den Pfadfindern in Berührung. Dort lernte er all das kennen, das diese Bewegung so unvergleichlich wertvoll macht, wenn man das Glück hat auf Personen zu treffen die fähig sind es zu vermitteln.

Nach dem Vornamen seines Vaters Ignatz wurde er bei den Pfadfindern „Naz“ genannt, ein Spitzname, der ihm sein Leben lang bleiben wird.

Als ihn und seine Gattin Marianne das Leben nach Ebreichsdorf führte, war er auch in der Pfarre tätig. Da kam von verschiedenen Seiten die Idee auf, Pfadfinder in Ebreichsdorf zu gründen. Bei einem Treffen ging er als Gruppenführer hervor.

Von diesem Augenblick an widmete er sich voll dieser Aufgabe. Es war wohl Glück aber auch seine Begeisterung, die ihn mehrere erwachsene Personen finden ließ, die unter seiner Leitung die Idee begannen umzusetzen. Mit vollem Erfolg! Innerhalb kurzer Zeit hatte Ebreichsdorf eine stattliche Pfadfinderguppe. Die finanziellen Mittel dafür wurden durch Eigeninitiative selbstverdient und zu einem nicht unwesentlichen Teil von Johann Koller (obwohl zu dieser Zeit, sein Hausbau noch lange nicht abgeschlossen war) vorfinanziert.

Pfadfinder sein ist kein Hobby, Pfadfinder sein ist eine Lebenseinstellung!

Diese markante Aussage ist mir von ihm besonders in Erinnerung geblieben.

Unser Pfadfinderversprechen gilt das ganze Leben. Nicht nur die Zeit wo wir in einer Gruppe aktiv sind. Die tägliche Gute Tat hat die Eigenschaft das sie Gut sein muss, und das vor allem täglich.

Wenn jeder Mensch auf Erden oder zumindest jeder Mensch mit Pfadfinderversprechen sich an das einfache, oft belächelte, Gebot der „guten Tat“ halten würde, wer wolle da bezweifeln das unsere Welt eine bessere wäre….

Ein Hobby, so führte er dann meistens aus, ist Briefmarkensammeln. Die kann ich mir, wann immer ich will, ansehen, oder neu sortieren und wenn ich nicht mehr will, gebe ich das Album in´s Regal zurück und hab keine weitere Verpflichtung mehr. Wie wahr!

Natürlich scheitern wir alle immer und immer wieder an uns selbst und versagen somit an unseren Idealvorstellungen. Die Tägliche Gute Tat aber erinnert uns, das Bemühen darüber nicht aufzugeben.

Pfadfinder sein ist kein Hobby, Pfadfinder sein ist eine Lebenseinstellung!

Vieles könnte man noch anführen, seine Aktivitäten in Rumänien, die Ferienlager und karitativen Aktionen für Waisenkinder über mehrere Jahre. Sein Engagement in der Gruppe Trumau, die Ausbildungskurse für den Landesverband, und, und, und….

Ebreichsdorf hat er 1977 mit der Gründung der Pfadfindergruppe unter seiner Leitung nachhaltig verbessert.

Und so können wir die Worte unseres Gründers Baden-Powell getrost auf ihn anwenden, der in einem seiner berühmtesten Zitate sagte:

Wenn es dir gelingt diese Welt ein bisschen besser zu verlassen als du sie vorgefunden hast, hast du den Sinn deines Lebens erfüllt!

Da er sein ganzes Leben auch den Weg zu Gott suchte, dürfen wir darauf vertrauen, dass dieses

Gut Pfad! Kein letztes ist.                                

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